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Betriebsrenten in Gefahr und die Nullzinspolitik der EZB

Betriebsrenten in Gefahr und die Nullzinspolitik der EZB

Frage: Was haben der über­aus „drag­hi­sche“ Herr Draghi, seine Null­zins­po­li­tik und die Euro­päi­sche Zen­tral­bank, mit der Alters­ver­sor­gung von Mil­lio­nen Men­schen in Deutsch­land zu tun?

Ant­wort: Sehr viel! Denn wo kein Zins, da auch keine (oder nur geringe) Erträge für alle Sys­teme der Alters­vor­sorge; egal ob es sich dabei um Direkt­zu­sa­gen, Pen­si­ons­kas­sen, Direkt­ver­si­che­run­gen, Unter­stüt­zungs­fonds oder Pen­si­ons­fonds han­delt. Denn ana­log Lebens­ver­si­che­run­gen dür­fen alle Sys­teme für Betriebs­ren­ten oder ‑pen­sio­nen zum weit­aus größ­ten Teil nur in siche­ren, fest­ver­zins­li­chen Anla­gen inves­tie­ren und nur zu einem gerin­gen Teil in Aktien. Und wo kein Zins, da keine Ein­nah­men. So ein­fach! Übri­gens: Alleine den deut­schen Spa­rern ent­ge­hen auf­grund der EZB-Poli­tik Jahr für Jahr (!) rund 60 Mil­li­ar­den Euro (man mag sich wun­dern, warum es hier­zu­lande keine gel­ben Wes­ten gibt).

Im Schnitt, so kann man lesen,  müss­ten die Pen­si­ons­kas­sen 3,2% Zins pro Jahr ver­die­nen, um ihre Zusa­gen zu befrie­di­gen. Was auf­grund der Poli­tik der EZB eine über­aus sport­li­che Her­aus­for­de­rung sein dürfte. Also haben nament­lich Pen­si­ons­kas­sen bereits ihre Zusa­gen an künf­tige (!) Emp­fän­ger redu­ziert. In ande­ren Fäl­len müs­sen Unter­neh­men – falls sie kön­nen – die Rück­la­gen für ihre jewei­li­gen Ren­ten­sys­teme stark erhöhen. 

Für Bestands­rent­ner besteht indes kaum Gefahr: Das Gesetz schreibt vor, dass ein­mal garan­tierte Ren­ten bezahlt wer­den müs­sen. Geht eine Firma pleite und ist deren Betriebs­rente über den Pen­si­ons-Siche­rungs-Ver­ein (PSVaG) gedeckt, über­nimmt die­ser. Und wenn bei die­sem die Mit­tel knapp wer­den, besteht eine Nach­schuss­pflicht der Mitglieds-Unternehmen. 

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