Zum Inhalt springen
Wider die Rentengarantie

Wider die Rentengarantie

unter die­ser Schlag­zeile, mit Unter­ti­tel „Soli­da­ri­tät ist keine Ein­bahn­straße. Alles, was an sozia­len Leis­tun­gen aus­be­zahlt wer­den soll, muss von den Bei­trags- und Steu­er­zah­lern erwirt­schaf­tet wer­den“, macht Pro­fes­sor Axel Börsch-Supan, Direk­tor des Mann­hei­mer For­schungs­in­sti­tuts Öko­no­mie und Demo­gra­fi­scher Wan­del (MEA), in der SZ vom 19. 6. 2009 Stim­mung gegen die „ewige Ren­ten­ga­ran­tie“, über die der Bun­des­tag am heu­ti­gen 19. Juni 2009 abstim­men wird.

Er bringt sogar ein paar schlüs­sige Argu­mente, der Herr Pro­fes­sor. Nur – was er, genau­so­we­nig wie seine zahl­rei­chen Kol­le­gen aus ähn­li­chen Pro­fes­sio­nen ver­schwei­gen, ist eine Lösung. Denn die hat er nicht! Nur Panik- und Stim­mungs­ma­che gegen die Rent­ner. Er selbst, als Pro­fes­sor, ist in Deutsch­land ja ver­be­am­tet – und damit: Pen­sio­när. Über die unsäg­li­che Bes­ser­stel­lung der Pen­sio­näre und das rie­sige Finanz­loch für diese Pen­sio­nen, ver­liert er kein Wort, der Herr Pro­fes­sor! Denn über die­sen enor­men „unge­deck­ten Scheck“ (so eine Unter-Schlag­zeile sei­nes Arti­kels), könnte er echt und völ­lig zutref­fend jam­mern, der gut bezahlte Herr Wis­sen­schaft­ler aus Mann­heim, mit wahr­schein­lich zahl­rei­chen Neben­jobs. Tut er aber nicht. Würde er sich ja ins eigene Fleisch schnei­den, der pro­fes­so­rale Herr Beamte.

Aus­ser­dem darf man unter­stel­len, dass er die tat­säch­lich aus­be­zahl­ten Ren­ten­be­träge nicht kennt. Genau­so­we­nig wie die vie­len Exper­ten, die sich dies­be­züg­lich mit viel Medi­en­ge­töse, dafür pein­lich wenig Sach­wis­sen her­vor­tun. Poli­ti­ker übri­gens auch! Aber ich will´s ihnen ver­ra­ten: Die durch­schnitt­li­che Rente für den Mann liegt, laut Deut­sche Ren­ten­ver­si­che­rung, bei etwa 970 € im Monat und für die Frau bei 530 € – Frauen also unter dem gesetz­li­chen Satz der Grund­si­che­rung (676 €). Zur wei­te­ren Sach­lage: eine gute Rente liegt bei etwa 1.200 € im Monat und die mehr theo­re­tisch als prak­tisch erziel­bare Höchst-Rente bei etwa 2.200 € – und die sol­len nur gerade mal 2.000 Rent­ner tat­säch­lich aus­be­zahlt bekommen…

Soviel zur pra­xis­na­hen Nach­hilfe für einige soge­nannte Exper­ten und auch Poli­ti­ker. Lei­der schie­ßen auch man­che Jour­na­lis­ten zu schnell aus der Hüfte – näm­lich ohne Zahlenkenntnis.

Und eine letzte, auch sehr pra­xis­nahe Frage an die­sen Per­so­nen­kreis: Was, bit­te­schön, will man bei die­sen Beträ­gen den Rent­ne­rin­nen und Rent­nern in Deutsch­land denn noch nehmen???

Bleibt doch bitte auf dem Boden und lasst Euch end­lich brauch­bare Lösun­gen zur Reform die­ses Sys­tems ein­fal­len und hört auf, stän­dig den glei­chen Stuss zu erzählen!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert