Am 8. Dezember 2018 (s. weiter unten) beschrieben wir noch die Hoffnung, dass die seit 2004 geltende Regelung, wonach auf Direktversicherungen und Betriebsrenten sowohl der Arbeitnehmer- als auch Arbeitgeberanteil erhoben wird – also knapp 16% – gekippt wird (dazu kommt noch der Beitrag für die Pflegeversicherung von gut 3 %. In Summe also rund 19 %). Dies gilt für alle Versicherten in den gesetzlichen Krankenkassen; Privatversicherte sind aussen vor. Inzwischen hat Finanzminister Olaf Scholz (SPD) sehr deutlich gemacht, dass er diesbezüglich aus Steuermitteln kein Geld beisteuern wird und dass die Krankenkassen auf den dadurch herbeigeführten Ausfall von knapp 3 Milliarden Euro nicht verzichten könnten. Es wird also bei der bisherigen unsozialen Regelung bleiben!
Selbst für den Fall, dass es doch noch zu einer Regelung käme, wird befürchtet, dass es eine sog. Stichtagsregelung geben wird; will heissen, dass diejenigen, die bereits eine Betriebsrente oder Direktversicherung ausbezahlt bekommen, weiterhin die vollen Beiträge überweisen müssen und somit nur Neurentner ab Ende 2019 oder gar 2020 davon profitieren würden.
Betroffen sind alle Rentner, die eine betriebliche Altersrente erhalten, ohne dass sie dafür eigene Beiträge abgeführt haben, als auch alle Personen, die z. B. über eine Gehaltsumwandlung in eine Direktversicherung, Pensionskasse, dgl., über den Arbeitgeber einbezahlt haben. Davon betroffen ist auch die Zusatzversorgung für den öffentlichen Dienst (VBL).
Wer eigenes Geld in eine Betriebsrente abführt ist aufgrund dieses hohen Abzugs gut beraten, mit spitzen Stift nachzurechnen, ob mögliche Steuervorteile in der aktiven Zeit des Berufsleben diese späteren Abzüge von knapp 20% ausgleichen. Das Ansinnen verschiedener Bundesregierungen seit 2004, die betriebliche Rente zu fördern, ist damit so ziemlich ad absurdum geführt! Denn wer 90 % der zweiten Hälfte seines Berufsleben gesetzlich versichert war, zahlt keine KV- und PV-Beiträge z. B . auf Einkünfte aus Mieten, Kapitalerträge und auch private Renten. Es gibt für jüngere Leute also durchwegs Alternativen das Geld fürs Alter anzulegen. Jedoch – wenn es den Politiker/innen gefällt, dann ist auch diese Möglichkeit weg! In Zeiten mit knapperen Kassen war davon schon mal die Rede. Hinweis: Drum prüfe wer zur Wahlurne geht…