Zum Inhalt springen
Zahl der Pensionäre steigt deutlich und Vormarsch der Billigjobs

Zahl der Pensionäre steigt deutlich und Vormarsch der Billigjobs

laut dpa ist die Zahl der Pen­sio­näre des Öffent­li­chen Diens­tes bun­des­weit um 3,3% auf 701.000 Men­schen gestie­gen. Den stärks­ten Anstieg hat­ten dabei die Län­der, auf (Januar 2009) 504.000 Pen­sio­näre. Das waren 3,8% mehr als Anfang 2008 (Bun­des­amt für Sta­tis­tik). Beim Bund wuchs die Zahl der Pen­sio­näre um 2,7% auf 57.000, bei den Kom­mu­nen um 2,3% auf 73.000. Die ehe­ma­li­gen Berufs­sol­da­ten stie­gen um 1,3% auf 66.000.

Bekann­ter­weise gibt es für Pen­sio­nen so gut wie keine Rück­stel­lun­gen, sie wer­den aus dem lau­fen­den Haus­hal­ten des Bun­des, der Län­der und der Kom­mu­nen bezahlt. Der Schul­den­berg wächst weiter…

Am sel­ben Tag (10. Juli 2009) fin­det sich in den Nürn­ber­ger Nach­rich­ten die Schlag­zeile „Vor­marsch der Bil­lig­jobs ‑Stu­die: Schon jeder fünfte arbei­tet im Nied­rig­lohn­sek­tor“ – ins­ge­samt sind es schon 6,5 Mil­lio­nen Men­schen. (Quelle: Insti­tut für Arbeit und Qua­li­fi­ka­tion IAQ) Zitat der Direk­to­rin Clau­dia Wein­kopf: „In Deutsch­land ist das Lohn­spek­trum in einem Aus­maß nach unten aus­ge­franst, das in ande­ren Län­dern auf­grund von Min­dest­löh­nen nicht mög­lich wäre“. Allein zwi­schen 1995 und 2007 habe sich die Zahl der Bil­lig­löh­ner (West­deutsch­land = 9,62€/Stunde, Ost­deutsch­land = 7,18€/Stunde) um rund 2,1 Mil­lio­nen erhöht, ein Plus um 49%.

Man kann jetzt wei­ter lamen­tie­ren und argu­men­tie­ren – die­sen Fak­ten steht die Auf­for­de­rung der Poli­ti­ker ent­ge­gen, dass die Arbeit­neh­mer noch zusätz­lich für die eigene Alter­ver­sor­gung auf pri­va­ter Basis spa­ren müs­sen. Womit und wovon eigent­lich? Außer­dem sol­len sie mit ihren Steu­er­gel­dern die lau­fen­den, ste­tig wach­sen­den Aus­ga­ben für die staat­li­chen Pen­sio­näre berap­pen (s. oben). Womit und wovon eigentlich?

Wäre da noch die erheb­li­che Zahl von Selbst­stän­di­gen, Quasi-Selbst­stän­di­gen und Frei­be­ruf­lern, von denen zwar die Mähr geht, dass sie dem Gut­ver­die­ner­sek­tor ange­hö­ren – die Fak­ten spre­chen aber auch hier eine andere Spra­che. Viele Selbst­stän­dige sind näm­lich über­haupt nicht in der Lage, an eine eigene Alters­ver­sor­gung zu den­ken oder müs­sen häu­fig, im Laufe ihres Berufs­le­bens, die für spä­ter geplante Ver­sor­gung ver­pfän­den oder ver­kau­fen, um finan­zi­elle Löcher in ihrem Geschäft zu überbrücken.

Wie viele Fak­ten brau­chen die Polit­ker eigent­lich noch, um die Gesamt­mi­sere der bun­des­deut­schen Alter­ver­sor­gung – von den Rent­nern über die Pen­sio­näre bis hin zu den Selbst­stän­di­gen – nicht mehr aus­zu­blen­den? Wel­che Par­tei spricht diese Pro­ble­ma­tik über­haupt an? Von einer Par­tei, die Lösun­gen anbie­tet, ganz zu schweigen!

Im Sep­tem­ber 2009 sind Bun­des­tags­wah­len. Warum gehen wir eigent­lich noch hin, wenn keine Par­tei mehr für auch nur irgend­ein belie­bi­ges Pro­blem eine Lösung anbie­tet, son­dern wenn es vor­der­grün­dig doch nur um die Platz­ver­tei­lung geht, um Spie­gel- und Schau­fech­ten, aber nicht um „die Arbeit zum Wohle der Bür­ger“ – angeb­lich des eigent­li­chen Souveräns.

Was wäre wenn: „Stell Dir vor, es ist Wahl – und kei­ner geht hin.“ (In Abwand­lung von „Es ist Krieg – und kei­ner geht hin“).

P.S.: Kann mir bitte jemand den Unter­schied zwi­schen SPD / CDU / CSU erklä­ren? Die FDP viel­leicht… na ja. Oder die stark ver­wan­del­ten GRÜNEN…

Rudi Rat­los.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert