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Alt und arbeitslos

Alt und arbeitslos

und „Men­schen über 50 pro­fi­tie­ren kaum vom Auf­schwung in Bay­ern“, so steht es zu lesen in der SZ vom 21./22. April 2011 auf Seite 41 (lei­der nicht verlinkt).

So erfährt man, dass jeder dritte Arbeits­lose in Bay­ern 50 und älter ist, so die BA, die ver­schönt dazu Stel­lung bezieht: „Das vor­han­dene Arbeits­kräf­te­po­ten­zial wird trotz der posi­ti­ven Ent­wick­lung am Arbeits­markt in Bay­ern nicht voll­stän­dig aus­ge­schöpft“. Knapp 100.000 Men­schen 50+ waren im März in Bay­ern arbeits­los gemel­det, was 5,8 % ent­spricht und deut­lich über der bay­ri­schen Arbeits­lo­sen­quote von 4,3 % liegt.

Am 27. April 2011 ist in der SZ auf Seite 34 ergän­zend die Aus­sage des Spre­chers der bay­ri­schen IG-Metall zu lesen: „Wir haben erst kürz­lich in einer Umfrage her­aus­ge­fun­den, dass nur knapp 2% aller Mit­ar­bei­ter in unse­rer Bran­che über 60 sind“. (Anmer­kung: Bei der­zei­ti­ger Voll­aus­las­tung die­ser Bran­che in Bayern!)

Die Daten dürf­ten der Debatte über Beschäf­ti­gungs­chan­cen Älte­rer neuen Schub geben. Im ver­gan­ge­nen Jahr hatte  … CSU-Chef Horst See­ho­fer sein Veto bei der Rente mit 67 ange­droht, soll­ten Unter­neh­men nicht stär­ker auf ältere Arbeit­neh­mer zurück­grei­fen. Auch ange­sichts des dro­hen­den Fach­kräf­te­man­gels erwar­tet die Poli­tik, dass ältere Arbeit­neh­mer von der Wirt­schaft nicht ein­fach aus­ran­giert wer­den.“ So die SZ und so weit so gut. Kann man nur hof­fen, dass Horst See­ho­fer sein poli­ti­sches Gespür bewahrt und auch dies­mal gezielt ein­setzt! Die Nach­richt „Bundes­agen­tur erwar­tet jähr­lich 140.000 Zuwan­de­rer aus Ost­eu­ropa“, wie AFP heute mel­det, dürfte den älte­ren und arbeits­wil­li­gen (!) hie­si­gen Arbeits­su­chen­den wenig hel­fen. Im Gegenteil!

Übri­gens: Wer sich dafür inter­es­siert, wie in den U.S.A. die Situa­tion für gut­aus­ge­bil­dete männ­li­che Füh­rungs­kräfte ab einem gewis­sen Alter (und nicht nur da) aus­sieht, kann dies hier in NEWSWEEK nach­le­sen. Der Duk­tus ist ein schar­fer Kon­trast zu dem, der in deut­schen Medien üblich ist. Schon der Titel „DEAD SUIT WALKING“ rüt­telt wach. Aber merke: Was in den USA pas­siert, kommt bei uns wenige Jahre spä­ter. Auch die nächste Rezes­sion. Und dann… „Dead Suit Wal­king“. Think about it! Am bes­ten „twice“.

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