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„Beliebter“ Euro und Euro-Kandidaten

Beliebter“ Euro und Euro-Kandidaten

Unter der Schlag­zeile „Die Euro-Kan­di­da­ten“ kann man in der SZ vom 5. Juni 2013 lesen, dass die Bei­tritts­län­der im Osten und in der Mitte ver­pflich­tet sind, den Euro zu über­neh­men, wenn sie dazu die Kri­te­rien erfül­len. „Nur Groß­bri­tan­nien und Däne­mark haben Aus­nah­me­klau­seln, die ein Fern­blei­ben vom Euro erlau­ben“, heisst es. Sehr sug­ges­tiv und fak­tisch gelo­gen liest sich der Unter­ti­tel: „Lett­land tritt zum 1. Januar der Wäh­rungs­union bei – andere fol­gen“.  Sug­ges­ti­ver geht’s kaum, denn so, darf man wei­ter­le­sen, sieht die Wahr­heit aus (Zitate):

Litauen: „… ist  als ein­zi­ger Bei­tritts­kan­di­dat Mit­glied des euro­päi­schen Wech­sel­kurs­me­cha­nis­mus“… => Bei­tritt nicht zwangsläufig!

Polen: „Bei einem Refe­ren­dum wür­den sich zwei Drit­tel der Polen dage­gen aussprechen“.

Tsche­chien: „Einer Umfrage zufolge wol­len 77 Pro­zent der Tsche­chen an der Krone festhalten…“

Ungarn: „… liegt die Euro-Ein­füh­rung auf Eis…“ => Selbst bei denen!

Bul­ga­rien: „Der Finanz­mi­nis­ter bezeich­nete die Ein­füh­rung der Gemein­schafts­wäh­rung als zu ris­kant“. => Man darf staunen!

Schwe­den: „In einem Refe­ren­dum 2003 spra­chen sich die Ein­woh­ner mehr­heit­lich gegen den Bei­tritt aus“… => Schon damals!

An ande­rer Stelle, noch am 1. Juni 2013, lässt die Süd­deut­sche Zei­tung dann, voll im Ein­klang mit ihrer poli­tisch-öko­no­mi­schen Ten­denz fünf Öko­no­men für den Euro plä­die­ren. Gegen­mei­nun­gen dies­be­züg­lich, von ande­ren, mög­li­cher­weise schwer­ge­wich­ti­ge­ren Öko­no­men, fin­det man in die­ser Zei­tung selten. 

Anmer­kung: Zum Glück gibt es das Inter­net – und man ist Mei­nungs­ma­ni­pu­la­tio­nen der Medien nicht mehr so ganz aus­ge­lie­fert! Man darf mit­den­ken. Mehr aller­dings nicht. Denn abstim­men „Für oder gegen den Euro“, das gibt es nur anderswo. Näm­lich dort, wo Demo­kra­tie mit grö­ße­ren Buch­sta­ben geschrie­ben wird. Aller­dings dür­fen auch die Deut­schen wäh­len. Jedoch nur für fer­tige Lösun­gen und für Par­teien, die Jacke wie Hose sind. Es sei denn – man eman­zi­piert sich.

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